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Freitag, 12. August 2016

Anfang April und sechs Wochen Zeit...



Es ist Anfang April und wir haben sechs Wochen Zeit.
Wohin um dies Jahreszeit.
Lassen wir uns einfach treiben.
Richtung Südwest...







Bayern ist schön.
Von München über Füssen (letztes Bild Neuschwanstein) an den Bodensee.
Zum großen Teil entlang des Bodensee- Königsee Radweg













Über Österreich und Liechtenstein fahren wir in die Schweiz.
Walensee, Glarus, Zürich, Bern, Simmental und Montreaux an den Genfer See.























In Frankreich folgen wir dem Südufer des Genfer Sees fahren weiter  nach Annecy und dem gleichnamigen See, durch hübsche Mittelgebirge zur Isere und folgen dieser über Grenoble bis zur Mündung bei Valence. 
Mit dem Wetter haben wir nicht immer Glück. Mitunter werden wir klatschnass. Von Valence fahren wir bei Dauerregen mit dem Zug nach Avignon, weiter - wieder per Rad- über Aigues Mortes quer durch die Camargues nach Montpellier.
Ganz in der Nähe von Montpellier liegt Sete. Von dort verkehrt etwa zwei Mal die Woche eine Fähre nach Marokko.
Wir besorgen und kurz entschlossen Tickets.
36 Stunden bleiben wir auf See.
Die ersten Ruhetage der Reise...














































In Nador gehen wir gut erholt an Land. (Die Fähre fährt weiter, praktisch zum gleichen Preis, bis nach Tanger).
Früher war ich oft in Marokko.
Mit Campern- das ist aber viele Jahre her.
Vieles hat sich zum Besseren verändert.
Kein Visum mehr nötig. Kein Bakschisch für die Zöllner und trotzdem in 5 Minuten alles erledigt.
Kaum noch irgendwelche Anmache.
Die Leute sind freundlich und höflich.
Es gibt wunderschöne Unterkünfte.
Und hier und da wird auch Alkohol verkauft.
Wo verraten die Taxifahrer.
Wir folgen der Mittelmeerküste von Nador nach Al Hoceima. Eine wunderschöne ruhige Straße entlang einer wilden Küste.
Von dort 90 Grad Drehung Richtung Süden durch das Rifgebirge, das größte Cannabisgebiet der Welt- angeblich 2500 qkm. Einige davon sehen wir auch.
Im Gegensatz zu früher ist die Stimmung völlig relaxt.
Wir machen es uns aber wieder einmal selber schwer auf wilden Pisten.
Es hätte auch Straßen gegeben...

Unsere kleine Visite endet in Fes.
Von dort bringt uns ein Bus nach Nador zurück.
Von dort sind es nur wenige Kilometer zur spanischen Enklave Melilla von wo die Fähre rüber von Europa Afrika nach Europa geht.


Fortsetzung folgt...
Das waren erst 3 1/2 Wochen
2 1/2 liegen noch vor uns.
Kultur und Spanisch lernen für künftige Abenteuer... 


O.K. Im September wollen wir nach Südamerika für mehrere Monate. Der eigentliche Grund für diese  Reise war der Grund unser Basic- Spanisch zumindest so zu verbessern, dass die Chancensteigen nicht verhungern zu müssen.

Wir fahren nur durch Andalusien, die südlichste (Festlands-) Region Spaniens von den Nordspaniern und besonders den Madrilenen eher als Nordafrikaner abgetan.
Die Antipathie ist gegenseitig.
Beim Halbfinale in der Champions League Bayern gegen Athletico war auch der Rest der Bodegabesucher für die deutsche Mannschaft- leider vergebens...


Wir starten in Almeria, wo wir auch erstmals die Tapas Kultur kennenlernen.
Zu jedem Getränk gibt es eine (kleine) Speise dazu.
Hat man Pech nur Erdnüsse oder Oliven-mitunter aber auch ein Eimer Schnecken oder 300g frischen Thunfisch.
Uns gefiel Andalusien- zumal es im Mai auch statistisch höchstens an drei Tagen mal mehr oder weniger regnen kann....





Einen Badetag legen wir ein. Zugegeben!

Und ob man es glaubt oder nicht. In den letzten Jahren fand bei den spanischen Autofahrern eine Kulturrevolution statt.

Sie wurden wirkliche Caballeros. Solch nette radlerfreundliche Autofahrer gibt es sonst in Europa höchstens noch in Island..... Und das gehört schon fast zu Amerika.










Isabel braucht- wie immer !  - Berge.
Und ich muss mit hoch.
Die Sierra Nevada ist sehr hoch- mit etlichen Bergspitzen über 3.000m Höhe.
Dort gibt es auch die höchste mit dem Fahrrad zu befahrene Straße in ganz Europa auf den fast 3.400 m hohen Pico de Veleta.
Da soll ich mit hoch.
Zum Glück machen wir eine Pause im Skiresort auf 2.400m.
Am nächsten Morgen ist der ankündigte Orkan und Gewitterregen angekommen.
Ich darf runter nach Granada fahren. Im Dauerregen.














Natürlich sind solche Städte wie Granada oder auch Ronda absolute kulturelle Leckerbissen.
Und dazwischen gibt es auch noch genügend Natur.




 Gibraltar, das kleine Stück Großbritannien im Süden der Iberischen Halbinsel und in Sichtweise von Afrika liegt in drohenden Gewitterwolken.
Hoffentlich gehts gut.



Nein, tut es nicht. Es regnet heftig und ununterbrochen.




 Tapfer fahren wir im strömenden Regen einmal um die gesamte Halbinsel.




Vor uns liegt Tarifa.
Dort hatte ich vor vielen Jahren eine Autopanne.
Um das Ersatzteil für den Käfer zu bekommen musste ich nach Ceuta fahren.
Mein erster Besuch in Afrika.









Damals waren Erich und ich die einzigen Fremden.
Heute ist Tarifa das Mekka der Surfer und Kiter.
Und, wie wahrscheinlich einjeder weiß der südlichste Punkt von (Festland-) Europa




Weiter gehts nicht mehr auf Europas Festland.
Auf dieser Halbinsel residiert seit vielen Jahrzehnten die Guardia Civil.




 Die Portweinstadt Jerez de la Frontera.
Die Nacht verbrachten wir anfangs in touristischen später in versteckten kleinen Flamenco Bars.
Die letzteren waren eindeutig die besseren....




 Andalusien: weites Land.
Angeblich gibt es hier im Mai im Durchschnitt nur drei Tage an denen es regnen könnte.
Dies ist eines derwenigen Fotos ohne Regenwolken.
Der Statistik nach dürfte es im Mai 2017 und 2018 keinen einzigen Tropfen mehr regnen...




 Störche gab es schon ab der Schweiz viele.
Hier am Guadquivir in und am Donana Nationalpark erreichte  die Storchendichte ihren Höhepunkt.




Auf einer kleinen Kapelle gab es gleich 45 Storchennester.
Ich denke, das ist Weltrekord!







 Sevilla ist eine tolle und fahrradfreundliche Stadt.
Viel Kultur und Weltkulturerbe, Flamenco und Streetlife.
Dahin fahren wir sicher wieder.







Allerdings sollen Ortsfremde die Stadt möglichst nicht verlassen.
Wir hatten Mühe einen Weg raus aus der Stadt Richtung Westen zu finden.
Trotz Garmin, Google Maps etc.



Auch hier im äußersten Süden Spaniens findet man absolut einsame Strecken.
Dieser Weg befindet sich noch immer im Donana Nationalpark, einem der größten und wichtigsten Nationalparks Europas.

 ausnahmsweise mal ziemlich flach.
Dafür bremst der Sand.




 Die Erdbeerfelder versorgen Europa das ganze Jahr mit geschmacklosen Früchten.
Die Felder werden hier nach Quadratkilometern berechnet- und fressen sich verbotener- aber geduldeterweise in den Nationalpark.

 Unerwartet kommen wir in eine der größten und wichtigsten Wallfahrten von ganz Spanien.
Es ist Pfingstsonntag.






Der Weg zum Strand.





 Von Portugal geht es zurück.
Wir haben den Rückflug ab Faro an der Algarve gebucht.
 Die Fähre von Spanien nach Portugal.




 Die Hauptstraße ist schrecklich.
Die ansonsten freundlichen und rücksichtsvollen Portugiesen verwandeln sich hinter einem Steuerrad sitzend in wahre Ungeheuer.
Wir weichen auf höhenmeterlastige Nebebstraßen aus.



Das wars.






Schön wars, trotz widrigen Wetterverhältnissen.
Was man so alles in sechs Wochen erreichen kann....





Der Bericht aus dem Rad- Foru: