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Samstag, 29. Oktober 2016

Bei den Uros im Titicacasee





War ich Kind?
War ich Jugendlicher?
Ein Fernsehbericht zeigte Bilder vom höchsten schiffbaren See der Welt und zugleich dem größten See von Südamerika.
Und von unerschrockenen Journalisten, die sich in einem Zug,von Höhenkrankheit geplagt, über himmelhohe Pässe, dem See näherten.
Am meisten beeindruckten mich jedoch die Menschen, die auf schwimmenden Inseln im See lebten.
"Wenn ich groß bin will ich das auch mal sehen!"

Jetzt bin ich groß...


Ich wollte nie nach Puno,der peruanischen Metropole am Titicacasee. Viel zu touristisch.
Um allerdings über die Ostseite des Sees nach Bolivien ausreisen zu können mussten wir in Puno ausstempeln.
Und wenn man schon mal da ist schaut man sich doch auch die Sehenswürdigkeiten der Umgebung an.
Auch nicht schlecht mal wieder eine nette Kneipe und ein gutes Restaurant zu besuchen.
Und so schlecht ist die Stadt doch gar nicht.
Viele Studenten und jeden Tag Tanz und Musik bis spät in der Nacht in den Straßen.

Was wurde aber mit meinen Jugendfreunden auf den schwimmenden Inseln?
Ja,es gibt sie noch. Und es werden unzählige Touren zu ihnen angeboten. Massentourismus mit kurzem Stop an einer ihrer Inseln, im  nachgebauten grell angemalten Plastik- Schilfboot.
Schnell etwas einkaufen, ein paar Aufnahmen und weiter.
Die nächste Sensation wartet.

Das ist nicht Unseres!
Wir wollen näher dran.
Wir bekommen eine Telefonnummer. Bei einer Familie auf den, Puno vorgelagerten Inseln, soll man wohnen können.
Der Angerufene spricht zum Glück ein hervorragendes Englisch.
Das ist sehr ungewöhnlich in Peru.
Der Preis ist günstig. Nicht teurer als zwei Tickets für die organisierte Tour.
Morgens holt uns Vidal ab.
Mit seinem Motorboot geht es eine halbe Stunde durch das Schilfabyrinth.
Dann sind wir auf seiner Insel. Bei seiner Familie.
Ein eigenes kleines Haus, saubere Toilette, gutes Essen.
Wir werden aufgenommen wie lange vermisste Verwandte.
Man erzählt uns von seinem Leben auf einer Schilfinsel.
Je nach Jahreszeit und Regenfällen muss jede Woche bis jeden Monat einmal selbst geschnittenes Rohr nach gelegt werden.
20 cm hoch. Auf 1.000qm.
Viel Arbeit.
"Geduscht wird mit Wasser aus dem See. 10 Grad!

Auf "unserer " Insel wohnen 12 Menschen, vier Generationen.
Im Frieden mit sich und der Natur.
Nur kurz gestört von ein paar Touristenbooten.
Rings um unsere verankerte Insel gibt es noch etwa 100 andere.
Insgesamt ca. 2.000 Menschen. Eine Gemeinde mit Schule, Bürgermeister, Gesundheitsstation, Restaurants und Läden.
Für einen Tag gehören wir mit dazu.
Nachts ein stundenlanges Gewitter und sintflutartige Regenfälle.
Und es wird kalt auf 3808 m Höhe.
Heizung gibt es keine, aber zum Glück warme Decken.

Wir legen mit Netze aus, holen morgens die Fische ein, zählen die Enten, Wasserhuehner und Taucher und sind Teil der Familie.
Der Abschied fällt schwer.













Die Schule 




Wer das kleine Paradies auch einmal besuchen möchte:

Summa Paquari
Vidal Suana Lujanz
+51 956538177
Summapaqari@gmail.com



Summa Paqari bedeutet sowohl in Quechua als auch in der hier hauptsächlich gesprochenen Sprache Aymara:

Schöner Sonnenaufgang

Dienstag, 25. Oktober 2016

Mit dem Fahrrad auf den Mont Blanc...








Es war alles ein wenig viel.
Etliche Tage im schönen Abancay.
Der Treck nach Choquequirao und nach nur zwei Tagen Radeln gleich das heilige Tal, Machu Picchu und nach 1 1\2 weiteren Radeltagen gleich noch Cusco- so herrlich diese Stadt auch ist...

Es juckte in den Beinen.
Wir mussten wieder raus in die Natur und Naturgewalten.
Herrlich raus aus der großen Stadt zu radeln.

Das Wetter war gut, die Straße und der Verkehr auch.
Wir schauten uns sogar noch etliche Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke an und wunderten uns über Radwanderwege. In Peru!!!

Das Wetter war oft gut.
Aber mit seinen Tücken.
Gegen Mittag zogen meist Gewitterwolken auf.
Manchmal erwischten sie uns nicht.
Oft aber doch.
Ist die Sonne in diesen Höhen weg- wir waren nie unter 3.500 m Höhe- wird es gleich eiskalt.
Mitunter froren wir mehrere Stunden bis sich das Gewitter verzog- oder bauten das Zelt auf, machten uns mehrere Grog und beendeten den Radltag.










Es gibt noch viel zu berichten...
Wenn es denn das peruanische Netz mal wieder zulässt und wir einen Zugang finden.
Wir sind mittlerweile nach einer abenteuerlichen Tour, die uns unbeabsichtigt über einen unbekannten Pass von 4850m Höhe führte ( Mont Blanc 4810m) am Titicacasee in Juliaca angekommen.
Vielleicht gibt es morgen in Puno ein besseres Netz.

So, jetzt noch einmal zu unserer ungeplanten Bergtour.
Der Verkehr auf der Fernstraße Cusco- Puno wurde unerträglich.
Aggressive Busfahrer, nicht vorhandene Seitenstreifen zwangen uns dazu die Hauptstraße zu verlassen.
Leider sieht man keiner Karte an , ob die geplante Straße asphaltiert ist oder nicht.
Isabel fand eine tolle asphaltierte Straße zu den fünf Lagunen.
Lagunen werden hier die flachen Seen genannt.
In jeder diesen Lagunen schwimmen tausende Gänse , Enten, Möwen und Kormorane.
Und in jeder Pfütze staksen Flamingos.
Und das auf 4.000m.
Anfangs also gute Straßen, schönste Landschaften, freundliche Leute. Isabel wollte hierhin auswandern.
Irgendwann verschwand der Asphalt.
Die Leute rieten uns dringend ab weiter zu fahren.
Wir sollten lieber die längere Strecke nach Juliaca wählen.
Wir liessen uns aber nicht beeindrucken.
Der Weg war anfangs auch richtig nett, stieg erst gegen Abend.
Übernachtung auf 4400m.
Das heißt, tagsüber in der Tropensonne schmoren, nachts gewaltig frieren.
Hier geht um 5 die Sonne auf und um 18 Uhr unter.
Nach solch einem anstrengenden Tag schläft man spätestens um 19 Uhr.
Am nächsten Tag hörte der Weg nicht auf zu steigen.
Oft mussten wir jetzt schieben und pumpen wie die Maikäfer.
Am Ende zeigt Garmin 4850m Höhe.
Und damit 40m mehr als der Mont Blanc.
Wir freuen uns auf die Abfahrt.
Wird nix.
Der Weg ist jetzt schlecht, dass wir mit 8km\h runter fahren.
Ein Dorffest muntert uns auf.
Und auf der berühmten Inka Rallye sind wir plötzlich die Hauptakteure und werden von hunderten von Zuschauern beklatscht wie die Giganten an der Alpe d' Huez.
Ô
Jetzt sind wir in Puno am Titicacasee und lassen es uns in dieser touristischen Stadt gut gehen.
Das nächste Abenteuer folgt.
Wir wollen den größten See Südamerikas auf wilden Wegen auf der Ostseite umfahren.
Da es dort keine Grenzstelle gibt müssen wir in Puno die Formalitäten erledigen und dann innerhalb von 6 Tagen in Bolivien sein.


























Liebe Freunde, liebe Leser!
Wir freuen uns sehr über Rückmeldungen, Anregungen und Fragen.
Das macht den Blog lebendiger und motiviert mehr zum Schreiben.
Gruesse vom Titicacasee, meinem Lieblingssee seit Kindheitstagen.
Isabel und Uwe

Donnerstag, 20. Oktober 2016

Cusco- der Nabel der Inkawelt




Cusco war Jahrhunderte lang
 die Hauptstadt des Inkareiches. 
Mit Machu Picchu ist es der Touristenort von Peru. 
Wir brauchen immer eine gewisse Zeit uns in eine Stadt einzuüben.
Zum Schluss mochten auch wir diese Stadt, die nach irgendwelchen Umfragen die schönste Stadt Amerikas sein soll.
Dagegen haben natürlich die Einwohner von y New York, Rio und hunderten anderen Orten ihre Vorbehalte. 

Wir bezogen ein Zimmer in einem alten Kolonial Gebäude und ließen es uns gut gehen. 
Auch Schreibtischarbeit konnten wir erledigen.
Und richtig gut essen. 
Und Musik hören.
Und auch richtig gut entspanen.









Am Ende unseres Aufenthalts wohnten wir bei den Eltern unserer  Münchener Nachbarin.
Und sollten noch länger bleiben. 
Aber es zog uns weiter. 




Der Abschied fiel schwer.

Sonntag, 16. Oktober 2016

Machu Picchu und das Heilige Tal der Inkas




Für viele Perureisende ist der Besuch der alten Inkametropole der Höhepunkt ihrer Peru- Reise.
Wir können das auch durchaus verstehen.
Die Gegend in der Machu Picchu errichtet wurde ist einmalig.
Die Baukunst der Inkas auf ihrem Höhepunkt.
Es ist wirklich atemberaubend- nicht nur wegen der Höhe auf fast 3.000m.
Wir aber waren aber jetzt wochenlang in einsamsten Gegenden unterwegs. Da scheut man große Menschenansammlungen und Kommerz.
Um beides kommt man leider bei einem Besuch von Machu Picchu nicht umhin.
Zur Ortschaft Aguas Calientes, dem Ort,in dem die Besucher wohnen und sich versorgen, führt keinerlei Straße.
Dies nuetzen die beiden Bahngesellschaften,die diese Strecke  nach Aguas Calientes betreiben weidlich aus und kassieren für die 42km 60 bis 100 Dollar- pro Person pro Strecke.
Die Benutzung der Bahn, mit der die Einheimischen für ganz wenig Geld fahren, ist Ausländern verboten....
Will man auf die Eisenbahn verzichten, so sitzt man fünf  Stunden im Bus und darf anschließend auch noch zwei Stunden entlang der Bahnlinie marschieren.
Es geht auch mit dem Fahrrád.
Die 150km pro Strecke mit vielen Höhenmetern über einen knackigen Pass  hätte uns aber zu viel Zeit
Also stiegen auch wir in den Luxuszug.

Nach der phantastischen Erfahrung in Choquequirao konnten wir dann Machu Picchu nicht so richtig genießen. Die Zahl der täglichen Besuchern wurde auf 3500 erhöht.
So steht man doch oft in einem Pulk von Besuchern und kann die wunderschöne Landschaft und die Baukunst der Inkas leider nicht ausreichend genießen.

Uns haben dann einige Highlights des Valle Sagrado, dem heiligen Tal der Inkas, dann wieder sehr gut gefallen.
Wir wohnten in einem wunderschönen Hotel im Orte Ollantaytambo, dem einzigen Ort Perus, in dem man noch in einer kaum veränderten Inkasiedlung wohnt.
Es gibt dort viele bekannte und unbekannte Relikte aus vergangenen Zeiten zu bestaunen. Oft ist man auch dort nicht ganz alleine, aber es geht ruhig und beschaulich zu.
Besonders beeindruckten uns die jahrtausende alten Salzpfannen von Maras, die Terrassen von Moray und einer der wichtigsten Quellflüsse des Amazonas und Architekt der gewaltigen Schluchten, der heilige Fluss Urubamba.

Mittlerweile sind wir in Cusco angekommen. Die Stadt wird häufig als die schönste Stadt Amerikas bezeichnet. Bei der Einfahrt haben wir es noch nicht so richtig geglaubt.
Mittlerweile sind aber auch wir davon überzeugt.
Wohnen tun wir hier bei den Eltern Cecilias, einer lieben Nachbarin, die vor vielen Jahren aus Cusco in die ebenfalls wunderschöne Stadt München zog.