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Sonntag, 22. September 2019

Drachen und Mantas




Die Stadt Labuhan Bajo, am westlichen Ende von Flores, ist hässlich!
Trotzdem voller Touristen.
Jede Menge Hotels, Restaurants, Bars, Tauchschulen und Tourenveranstalter.
Aus einem kleinen Fischerdorf wurde innerhalb von wenigen Jahrzehnten eine ungeplant wuchernde Stadt, die im Verkehr erstickt.
Sie verdankt ihre Existenz einigen Dutzend vorgelagerten Inseln, die zu einem Nationalpark erklärt wurden.
1991 erhielt dieser den Status als UNESCO Weltnaturerbe.






Hauptsächlich verdankt er dies den Komodowaranen.
Auch Komododrache genannt.
Diese Warane werden bis zu drei Meter lang und bis zu 150kg schwer. Es sind die letzten ihrer Art und wurden erst Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt. Eine Sensation.
Erwachsene Tiere machen Jagd auf große Säugetiere, wie  Hirsche und Büffel, die sie mit einem Giftcocktail aus Toxinen und Bakterien entweder sofort oder nach mehreren Tagen töten.
Imposante Tiere.


Aber auch die Unterwasserwelt hat sich nach der Gründung des Nationalparks erholt und zählt mittlerweile zu den artenreichsten Gebieten der Welt.
Es kommen mittlerweile mehr Besucher wegen der Tauchgründe als wegen der Drachen.
In der Stadt hält uns dagegen nichts.
Wir erreichen sie am frühen Nachmittag, chartern ein Boot für drei Tage und starten am nächsten Morgen. 
Wir gönnen den Rädern eine Pause und begeben uns aufs Meer.








Ein nettes Boot mit vier Mann Besatzung, kleiner Kajüte Schnorchel- und Angelausrüstung  und Vollpension.
Wir sind Papa und Mama. Sie unsere Kinder.
Eine harmonische Familie.
Sie suchen im Nationalpark die schönsten Schnorchelgründe und Strände.










Höhepunkt ist für uns natürlich der Besuch bei den Komodowaranen. Auf der Insel Rinca sind wir bei Sonnenaufgang die ersten Besucher.






Begrüßt werden wir von ziemlich aufdringlichen Affen, die immer wieder versuchen, unsere Lebensmittel vom Boot zu erbeuten.




Es lohnt sich so früh dort zu sein.
Absolute Ruhe und moderate Temperaturen.



Und 







Auch auf der Insel Komodo sehen wir fast ein Dutzend der imposanten Tiere.

Auch am nächsten Morgen lohnt sich das frühe Aufstehen.
Bei Sonnenaufgang sind wir bereits am Manta Point, wo man häufig Mantas sehen kann.
Unsere Crew dämpft unsere Vorfreude. Auf den letzten Fahrten fanden sie nicht einen.







Zwischen den Inseln gibt es heftige Strömungen. Man fühlt sich wie auf Wildwasser. Mit der Strömung kommt Plankton aus der Tiefsee. Davon leben die tonnenschweren Mantas.














Beim Schnorcheln sehen wir in einer Viertelstunde 14 Mantas wenige Meter an uns vorbeischwebend.
Vom Boot aus etwa fünfzig weitere...



Das Abendessen wird geliefert.



Eine wunderschöne Abwechslung.




Sonntag, 15. September 2019

Trans - Flores - Highway







Mit der Fähre erreichen wir Flores.
Den Namen bekam die Insel von den Portugiesen, die sie einige Jahrhunderte beherrschten und dann an die Holländer verkauften.
Daher sind die meisten Einwohner christlich, meist katholisch.





Flores bedeutet: Blumen.
Den Namen bekam die Insel vom Steuermann des ersten portugiesischen Schiffes, dass die Insel erreichte.
Die Insel ist wunderbar grün, weist aber nicht mehr Blumen auf als die anderen tropischen Inseln.
Wahrscheinlich meinte er die Korallengärten, die in der Tat etwas ganz besonderes sind.












Auch hier verbrachten wir wieder so viel Zeit im Wasser, so dass wir fast vergaßen Bilder von unserer Radelstrecke zu machen.
Schade eigentlich.









Über die gesamte Insel führt ein kleines Strässchen, das gerne als Trans Flores Highway benannt wird.
Ein Traum von einer Straße!
Als Insel besitzt Flores naturgemäß viele, und hier auch wirklich wunderschöne, Strände. Es ist zudem eine sehr bergige Insel mit ungezählten Bergen über 2.000 m Höhe.
Freundlich könnte man sagen:" Sehr abwechslungsreiche Strecke."
Soll aber heißen. Vom Strand geht es auf 1.500 m Höhe. Dann wieder runter ans Meer. Und in dieser Abfolge geht es weiter vom Start in Larantuka bis hin nach Labuan Bajo.
Etwa 800 Kilometer und viele tausend Höhenmeter.













Der Straßenbelag ist meist trotz einiger Schlaglöchern so gut, dass man die Straße zur Not auch mit einem Rennrad fahren könnte.
Die Verkehrsdichte meist niedrig und die anderen Verkehrsteilnehmer sind extrem freundlich und umsichtig.
Es gibt keine großen Städte, keine Industrie. Nur Natur satt und eine extrem freundliche Bevölkerung.
Selbst die Versorgung mit Bier und Arrack macht  auf dieser christlichen Insel im muslimischen Indonesien keine Probleme.
In Abständen von einer Tagestour fand sich immer eine annehmbare bis luxuriöse Unterkunft.
Eine gute Mahlzeit erhält man bereits für weniger als einen Euro.




Der Trans Flores Highway hat eigentlich alles um ein Klassiker der Radstrecken zu werden.
Bei den tropischen Temperaturen und den vielen heftigen Steigungen kamen wir allerdings mitunter an unsere Grenzen.

Aber kein Problem.
Zur Not nahm uns jederzeit ein Bus oder LKW umsonst oder für ein paar Euro mit hoch zur nächsten Passhöhe.
Und dann ging es auch schon wieder.







  • Und dann besuchten wir  auch noch die dreifarbigen Kraterseen Kelimutu in der Nähe der Hafenstadt Ende.

Diese sind schon alleine einen Besuch wert.






In der Nähe treffen sich Traveller in Moni.
Viele günstige Unterkünfte und Restaurants und jeden Abend Live-Musik.



Im Vorfeld solch einer Reise recherchieren wir natürlich ein wenig im Netz. Fanden aber kaum Berichte. Und die wenigen, die über eine Flores Tour berichteten, wollten nur so schnell wie möglich von Bali nach Australien kommen.
Dafür ist Flores und der Trans Flores Highway eigentlich unserer Ansicht nach zu schade.