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Montag, 18. April 2011

Durchs wilde Kurdistan






Ja, so muss ein Mann aussehn in Kurdistan!!!
Von allen Gegenden, die wir auf dieser Tour bereisen hatte uns der äußerste Osten der Türkei, das zu 90% von Kurden bewohnte Gebiet Kurdistan, wie man es aber in der Türkei auf keinen Fall nennen darf, die größten Kopfschmerzen bereitet.
Viele Jahre lang tobte ein brutaler Bürgerkrieg.
Tausende Dörfer wurden zerstört, die Bewohner umgesiedelt.
Den Kurden war Sprache und Kultur verboten.
Praktisch alle gehobenen Posten werden von Türken eingenommen.
Zum Glück gibt es momentan eine Entspannung und mittlerweile gar einen kurdischen Fernsehsender und Zeitungen in kurdischer Sprache.
Die PKK hat einen Waffenstillstand verkündet.
Armee, Polizei und Gendarmerie sind trotzdem allgegenwärtig und besetzen alle strategisch wichtigen Punkte auch mit Panzern und Schützenpanzern.
Man fühlt sich versetzt nach Palästina oder nach Afghanistan.
Radler fürchten die steinewerfenden Kinder und Hirten und die gefährlichen Hütehunde.
Schon zwei km hinter der syrischen Grenze flogen mir dann auch schon die ersten Steine um die Ohren.
"Das kann ja heiter werden!"
Um es vorwegzunehmen: Alle Hunde blieben bis heute friedlich.
Die wenigen kläffenden Hunde, die sich uns näherten verwirrten wir indem wir Brotbrocken anstelle von Steinen warfen.
Dies führte zu einer sofortigen Vollbremsung, und während sie noch nachdachten, was das wohl soll, waren wir auf unseren Rädern auch schon entschwunden.
Bei den Steine werfenden Kindern handelt es sich um die allerärmsten Hirtenkinder, die damit aufwachsen, dass Schaf- und Ziegenherden durch Steinwürfe zusammengehalten werden. Um Aufmerksamkeit zu erlangen werden dann halt auch andere sich bewegende Ziele gesucht. Dies ist für sie keine keine agressive Handlung, sondern Sport und Freizeitbeschäftigung. Sobald man auf die Kinder zugeht, Hände schüttelt, Worte wechselt kommt ein liebes Kinderlachen und die Steine fallen zu Boden.Und natürlich zeigen die Schulkinder nur Neugierde am Fremden und probieren gerne ihre englischen Standardsätze aus.





Wir wurden selten gastfreundlicher aufgenommen als hier.
Etwa 20 Einladungen zum Tee pro Tag.
Autofahrer halten und schenken uns Früchte, Getränke und Süßigkeiten.
Radeln bräuchten wir nicht bei den vielen Angeboten zum Einsteigen in Bus, Transporter, LKW oder gar PKW (mit 2 Rädern, Gepäck und Anhänger).
Natürlich wird unser Zelt tagtäglich ausgemacht, und es gibt morgens Brot und Honig.....
oder das Angebot zu nächtlichen Schießübungen- siehe obiges Bild.
Wahrscheinlich extra für uns (????) wurde gestern ein neuer Grenzübergang in den Iran eröffnet, den wir wohl morgen als erste Radler überqueren werden.
Endlich haben wir auch mal einen anderen (allerdings motorisierten) Biker getroffen.
Ein richtig netter aus Tschechien.







Und nach 3800 km gab es gesteren die erste Reifenpanne.
Sonst nach wie vor beste Laune und Gesundheit.














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