Es hat super geklappt!
Die gesamte Fahrt von München bis nach Venedig erwischte uns keine Schneeflocke, kein Regentropfen. Kaum sind wir zehn Minuten in unserem netten kleinen und wirklich bezahlbaren Hotel in Venedig angekommen fängt der Regen an.
In den letzten 8 Tagen haben wir nun 560km absolviert.
Wie schon geschrieben sind wir mit wirklich Null- Form gestartet. Nun merkt man doch erste Fortschritte.
Der Gürtel ist trotz häufiger Nahrungsaufnahme unsererseits deutlich weiter geworden und erfüllt seinen Zweck nicht mehr. Er braucht dringend neue Löcher.
Typische Frage:"Wie fit muss man eigentlich sein, um solch eine Reise in Angriff nehmen zu können?"
"Kommst Du mit dem Fahrrad zum nächsten Bäcker?"
"Klar!"
"Dann bist Du fit! Die Kondition kommt von allein. Hast jetzt schließlich genügend Zeit zum Training"
Unsere Räder laufen phantastisch. Keinerlei Probleme oder Pannen.
Wir freuen uns jetzt über jedes zurückgeschickte Kilogramm Ausrüstung.
Bisher gingen wir den großen Steigungen und Strecken mit vielen Höhenmetern eher aus dem Weg, aber die Furcht wird kleiner.
Ein paar Worte zur Reiseplanung und -durchführung:
Jeder Radreisende hat da so seine eigenen Ansichten und Theorien.
Die einen fahren mit so wenig Gepäck wie möglich und leben eher spartanisch.
Andere lehnen es ab auf solch einer Tour jemals ein anderes Fortbewegungsmittel als das Bike zu nutzen.
Mancher ist, allein schon dem geringen Budget geschuldet, genötigt stets im Zelt oder- nach Einladungen- privat zu nächtigen.
Ein jeder muss das auch für sich entscheiden.
Wir gehören eher nicht zu den Puristen!
Für unseren "Luxus" eines geräumigen Zeltes, dicken Schalfsäcken und Isomatten, reichlich Kochgeschirr und Verpflegung müssen wir dann halt an den Steigungen büßen.
Dafür haben wir keine Probleme damit, wenn es der Zeitplan oder unsere Laune erfordert auch einmal eine Fähre, einen Zug oder Bus zu nutzen.
Wir wollen niemandem etwas beweisen, sondern alleine für uns eine schöne Zeit verbringen.
So lange es nachts sooooo kalt ist schlafen wir gerne in Pensionen, B&B`s oder Hotels.
Eigentlich aber lieben wir das Zelten in der "Pampa" und sind nur ungern auf offiziellen Campingplätzen.
Die Fahrt nach Venedig war- ganz entgegen unseren anfänglichen Befürchtungen- ganz unkompliziert.
Ein großes Lob an dieser Stelle an die Italiener.
Sie haben wunderschöne Radwege an oder neben den Straßen gebaut. Etwa 2/3 der Strecke fuhren wir verkehrsarm oder -frei.
Um diese Jahrezeit waren wir die ersten und einzigen Reiseradler und wurden sehr freundlich von den heimischen Radlern und der restlichen Bevölkerung versorgt und umsorgt.
Selbst Autogramme durften wir schon schreiben. Sind darin aber gar nicht geübt.
Alles in Allem ein wunderschöner Anfang unserer Tour.
Dienstag mittag nehmen wir die Fähre nach Patras und freuen uns auf wärmere Tage und neue Abenteuer.
Und nun haben wir doch tatsächlich einen ganzen Tag in Venedig!
Sogar den Valentinstag!!!!
Wenn das keine perfekte Reiseplanung ist!!!!
Zudem sind wir in der Stadt des Marco Polo!!!
Wir diskutieren hier an dieser Stelle nicht, ob er denn auch wirklich in China war, oder Alles nur nach Hörensagen aufschrieb.
Wir fahren ganz einfach in seinen Spuren auf der Seidenstraße.
Und wie er beginnen wir diese Reise mit einer Bootsfahrt von Venedig aus.....