Der Flug von München nach Xining war- erwartungsgemäß- nicht ein Highlight der Reise.
Wer es vermeiden kann sollte nicht mit Air China fliegen,
Sitzabstand für Chinesen berechnet.
An Speisen und Getränken wird gespart.
Den Stewardessen ist das Lächeln und jede Art der Freundlichkeit anscheinend strengstens untersagt.
Nebel in Peking verzögert den Start des Weiterfluges. Dadurch verpassen wir den Anschluß in Chengdu und kommen erst 36h nach dem Start in München im Hotel in Xining an.
Unsere Räder sind noch nicht angekommen.
Aber wir wollen ja auch erst in 2 Tagen losfahren.
Am nächsten Tag können wir im Internet sehen, dass sie am 24. 8. pünktlich Kashgar verließen und eigentlich spätestens am 29.8. in Xining hätten sein sollen. Sie stehen aber seit dem 27. irgendwo im großen China und bewegen sich nicht mehr.
Wir haben den 31.!!!
Die angegebene Telefonnummer ist nicht erreichbar. Auf Mails wird nicht geantwortet. Nach und nach haben wir einige chinesische und tibetische Helfer.
Wir laufen gegen eine Wand.
Wir bekommen keine Auskünfte.
Telefonnummern sind abgemeldet oder eine Ansage erklärt, dass der Teilnehmer seine Gebühren nicht gezahlt hat. Ohne unsere freundlichen Helfer und Dolmetscher wären absolut hilflos.
Am 2.9. entschließen wir uns zur Polizei zu gehen und Anzeige zu erstatten.
Ein interessanter Tag!!! Wir sehen ziemlich jede Polizeistation der 2- Millionenstadt Xining von innen.
Zunächst hören sie sich noch interessiert an was unser tibetische Freund Tserang berichtet. Dann aber sieht man den Gesichtern an wie sie krampfhaft überlegen, wird wie man uns nur schnell wieder los werden kann.
Also werden wir zur nächsten für solche Fälle spezialisierten oder zugeordneten Stelle verwiesen.
Schließlich sollen wir nach Kashgar, weil schließlich dort die Räder aufgegeben wurden.
Tserang fragt frech, was passieren würde wenn wir jetzt in Deutschland wären; ob auch dann die Anzeige in Kashgar gestellt werden müsse.
Der Polizist wittert die Falle, überlegt eine Weile und meint schließlich, natürlich hätten wir auch dann nach Kashgar gemusst.
Aber auch so reicht die Entfernung von 2500km.
Wir sind uns sicher, unsere Räder nie mehr wieder zu sehen.
Zumindest brauchen wir nun eine Bescheinigung für die Versicherung.
Dies ist allerdings gar nicht möglich. So etwas könnte ja gegen den Beamten ausgelegt werden.
Man verweigert uns auch eine einfache Erklärung, dass wir zumindest die Polizei aufgesucht haben.
Wir machen zu dritt einen Sitzstreik in der Polizeistation. Unser tibetische Freund, der schon drei mal aus politischen Gründen im Gefängnis saß ist begeistert, die Polizisten konsteriert.
Nach zwei Stunden bekommen wir Kaffee und Zigaretten angeboten und endlich auch die Bescheinigung.
Zurück im Hotel wird uns mitgeteilt, irgendjemand habe angerufen und die Räder für den nächsten Nachmittag avisiert. Leider wurde weder Namen noch Telefonnummer aufgeschrieben.
Am nächten Tag wird uns schließlich das Warten zu lang. Um 17:00 sinkt die Hoffnung. Zu allem Überfluss schluckt jetzt auch noch ein Geldautomat die Kreditkarte und gibt sie nicht mehr raus.
Die Stimmung ist auf dem Tiefpunkt!!!
Dann ein Anruf bei Tserang, die Räder seien bereits in Xining und könnten Montag- in 2 Tagen- an der Post abgeholt werden. Tserang wird laut und 30 min später stehen sie in der Hotelhalle.
Wir sind glücklich.
Noch ein paar Besorgungen und eine Abschiedsparty für unseren lieben Helfer.
Montag geht es mit etlichen Tagen Verspätung endlich los.
Dummerweise hat sich mittlerweile das Wetter verschlechtert, es regnet in Strömen!!!
Egal! Es juckt! Endlich gehts weiter!!!
P.S.:
Von China aus gehen Blogeinträge nur als Mail!
Bilder müssen unsere lieben Freunde Philipp und Andi einstellen.
Selber sehen können wir den Blog nicht.
Bekommen auch keine Kommentare.
Nachrichten an uns deshalb an:
uweellger@googlemail.com
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