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Sonntag, 13. Januar 2019

Kolumbien, erste Eindrücke



Kolumbien war viele Jahre lang ein "No- Go- Land", zerfressen von Drogenkartellen, Bürgerkrieg zwischen rechten und linken Paramilitärs, diversen sich gegenseitig bekämpfenden Drogenkartellen und auch einfachen Verbrechern, die für fünf Dollar einen Mord begingen.
Erpressungen, Entführungen,, Raub, Diebstahl, Mord und Totschlag waren allgegenwärtig.
Und zugleich blieb es immer auch das Land der Literatur, Poesie, Musik und des Sports. Mit gastfreundlichen, warmherzigen Menschen.
In den letzten Jahren hat sich durch Friedensverhandlungen und die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage vieles zum guten gewendet. Die Zahl der Gewalttaten und Entführungen ging deutlich zurück.
Der Tourismus boomt.
Nur wenige Berichte anderer Radler finden wir im Netz.
Das Auswärtige Amt warnt noch immer vor Reisen in einige Teile dieses riesig großen Landes. Diese Ratschläge befolgen wir natürlich und erkundigen uns auch vor Ort.
Es ist mehr als drei Mal so groß wie Deutschland und ist mit 50 Mio Einwohnern nach Brasilien das bevölkerungsreichste
Land Südamerikas. Und das einzige Land in Südamerika, das an Pazifik und Atlantik grenzt.
Von Panama in Zentralamerika kommend betreten wir hier den südamerikanischen Subkontinent.






Direkt hinter der Grenze liegen die schönsten und einsamsten Strände des ganzen Landes, schwärmt der Reiseführer.
Die Autoren waren allerdings wohl noch nie in den Weihnachtsferien hier. 
Ballermann in Kolumbien. Kein Zimmer an den Traumstränden von Sapzurro und Capurgana.
Horrende Preise.

Nur mit Hilfe eines netten Schweizers, dem das schönste - leider ausgebuchte- Guesthouse in Capurgana gehört, geht für uns doch  noch alles gut aus.

Wen es an die hiesigen Traumstrände zieht, der sollte dort den Zeitraum vom 20.12. bis 10.01. dringend meiden und in der übrigen Zeit ein Zimmer im Capurgana Guest House buchen und sich zuvor am besten bei Silvio anmelden.

Silvio.Gubler@gmail.com

Wir fahren mit Hilfe von Silvio nach zwei Tagen weiter.
Ohne ihn hätten wir wohl noch heute keine Stempel in den Pässen.
Es sind noch mal 100 Kilometer Speedboot.
Die heftigen Schläge tun unseren Rädern nicht gut.
Wie sich bald zeigt.






Wir freuen uns endlich wieder richtig zu radeln - und über die Blattschneiderameisen am Straßenrand.




Finden sogar spät abends noch ein Zimmer, als wir schon aufgeben wollen .
Nicht ganz schön, aber mit AC und eigenem Bad für acht Euro.



Hurra!
Hier beginnen jetzt die Anden, die sich von hier über 7.000 km bis nach Feuerland ziehen. Und mit jeden hundert Höhenmetern sinkt die Temperatur, und wir verlassen die radlerunfreundliche Tropenhitze.
Doch was ist das?
Gerade als wir die einsamen Landschaften erreichen fällt einfach das Tretlager aus seinem Gewinde. So etwas passiert nie, deshalb führt niemand das erforderliche Werkzeug mit sich.
Wir haben ein Problem.
Menschenleere Gegend.
Vor und hinter uns heftige Steigungen und ein schwer beladenes Fahrrad, das nicht mehr fährt.
Keine Essen, kaum Wasser.




Wir haben wieder einmal Glück. Ein Fernbus hält wirklich an und nimmt uns und die Räder tatsächlich mit nach Medellín.
Die ehemalige Welthauptstadt der Drogen erreichen wir nachts und dürfen unsere kranken Räder bei der Gepäckaufbewahrung parken und finden nachts auch noch ein schönes Hotel.






Der nächste Tag ist Sonntag. 
Am Montag wird der  Feiertag nachgeholt.
Das kann dauern.
Wir haben wieder Glück.
Wir finden eine Werkstatt, die auch an Feiertagen arbeitet.
Sieht nicht wirklich vertrauenserweckend 
aus.




Nach einer viertel Stunde ist das Rad gerichtet.
Kosten: 2 €- wir geben drei.

Jetzt raus aus der Fünfmillionenstadt.
Es geht nun nur noch hoch, hoch, hoch.
Bis auf fast 3.000m.
Viele Rennradler sind mit uns auf der Autobahn.
Radfahren ist hier Volkssport.
Jeder Kolumbianer ein Experte.








Und heute ein richtig schönes  Zimmer.
Kolumbien ist ein günstiges Reiseland.




Mittlerweile fühlen wir uns sehr wohl hier in Kolumbien.
Und bisher fühlten wir uns auch stets sicher.
Natürlich fragen wir auch weiterhin nach der Sicherheitslage, aber oft wird die Frage gar nicht verstanden...













Schön hier!


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