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Donnerstag, 24. November 2016

Die Lagunenroute in Bolivien- das war hart!!!



Oh, das war eine harte Tour!
Nach Tibet, Tadschikistan und Kirgisistan dachten wir:
"Schlimmer gehts nimmer."
Aber weit gefehlt.
Die Lagunenroute in Bolivien war die härteste Tour,die wir je gefahren sind.
Dabei sind wir sie kaum gefahren...
Die meiste Zeit haben wir die Räder geschoben oder gezogen.
Entweder waren die Steigungen auf durchschnittlich 4500m zu steil.oder der Sand zu tief, der Wind zu stark oder die Wellblechstrecke unterband ein Fahren.
Meist kamen mehrere dieser Unannehmlichkeiten zusammen.

Es gibt eine nette Seite, wo diese Strecke genau beschrieben ist.
Wir wunderten uns anfangs über die Tageslängen von mal 25 dann 27,28 und 29km.
Gewohnt sind wir 80-120km.

Aber wenn es sich dann rausstellt,dass man tatsächlich nur 10km in fünf Stunden schieben kann, so wird man demütig.
Oder verzweifelt....
Wir wurden demütig!
Gut, manchmal auch verzweifelt...

Aufstehen eine Stunde vor Sonnenaufgang gegen 4:30.
Es hat minus 10-15 Grad.
Das Wasser ist auch im Zelt gefroren.
Schwer ein Frühstück mit dicken Handschuhen zu bereiten.
Um sechs geht es trotzdem schon los.
Mit Glück noch ohne den erbärmlichen Wind aus Südwest.
In diese Richtung fahren wir leider die ganze Zeit.
An fahren mal wieder nicht zu denken.
Kilometer weit tiefster Sand, egal wo auch immer wir es auf der kilometer breiten Piste auch versuchen.
Die schweren, voll bepackten Räder lassen sich nicht einmal mehr schieben.
Ein früherer Radlfreund hatte die Idee zu seiner Islandtour Gurte mitzuführen um sein Rad zu ziehen.
Diese Idee hat Isabel im Vorfeld dieser Tour verfeinert und zwei Thera Baender zugeschnitten.
Mit diesen kämpfen wir gegen die Urgewalten in einer urtümlichen Welt der Vulkane und Salzwasserlagunen, bewohnt von tausenden der rosafarbensten Flamingos der Welt.

Einmalig.

Man braucht eigentlich viel Wasser.
Nur das drückt uns noch tiefer in den Sand.
Die Räder wiegen auch so schon an die 70 Kilos.
Zum Glück fahren am Tag 50 - 100 Touristenjeeps an uns vorbei und hüllen uns in dichten Staub.
Dafür versorgt uns ein jeder mit Wasser und mehr, wenn wir es erbitten.
Der Wink mit der leeren Flasche reicht.
Zwischen  mittags und nachmittags ist der Gegenwind zum Gegenorkan angeschwollen.
Ohne einen Windschutz ist nicht an das Aufstellen eines Zeltes zu denken.
Es hilft nur ein großer Felsen, ein verlassenes Haus oder wenigstens eine Mauer.
Das Wissen um solch einen Windschutz wird von Radlergeneration zu Radlergeneration weitergereicht.
Durchschnittlich alle 10 km gibt es solch einen Schutz.
Es kann Stunden dauern ihn zu erreichen.
Ein guter Tag wenn noch ein Schluck Rum für einen Grog am Abend da ist.

Verbrannte Haut, aufgesprungene Lippen, brennende Bronchien, schmerzende Beine, Arme und Schultern.
Und doch das Glücksgefühl solch eine urtümliche, unverfälschte Landschaft "erfahren" zu dürfen.
Ein echtes Privileg!







"Ausgebluehtes" Salz.


Jeder der vielen am Wegrand stehenden Vulkane kratzt an der 6.000er Marke und leuchtet in allen Regenbogenfarben.




Eventuell fährt man mehr Kilometer als dass man schiebt...
Aber  die meiste Zeit ist man neben seinem Bike.
Selbst die jungen, athletischen,erfahrenen Fernradler erreichen nur einen niedrigen einstelligen Kilometerschnitt.


Keinen ordentlichen Windschutz gefunden.
Die paar niedrigen Stauden helfen nicht.
An Schlaf ist nicht zu denken.

Die Tracks der Jeeps verteilen sich auf Kilometer.
Keine taugt für uns.



200m am Stück zu fahren...
Ein Luxus.


Glück gehabt.
Im letzten Moment noch einen Windschutz gefunden.
Und Flamingos in Reichweite.





Keine Lagune ohne diese schönen Vögel.
Morgens sind ihre Beine im nächtlichen Eis gefangen.






Zwar nebeln sie uns ein, helfen uns aber immer.
Unsere Freunde, die bolivianischen Jeepfahrer.




Der berühmte steinerne Baum.
(Vom Sandsturm geformtes Vulkangestein)




Das höchste Geysir- Feld der Welt auf knapp 5.000m Höhe.
Das Zelt steht 200m neben dem fauchenden Geysir.
Mit gutem Windschutz.




Gab es leider nur einmal in 10 Tagen.
Ein heißes Thermalbad.





Windhosen umtosen uns den gesamten Nachmittag.
Gift für die Kamera.






Eine einmalige urtümliche Landschaft.

Und da wir uns nicht davon trennen können und wollen ...
machen wir nur eine kurze Pause.....

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