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Montag, 2. Januar 2017

Die Carretera Austral



Die Carretera Austral ist eine der Straßen, von denen die Fernradler träumen...
1976 begann unter dem Diktator Augusto Pinochet der Bau einer Straße durch den Süden Chiles.
Bis dahin waren die wenige Ortschaften dort nur per Schiff oder Flugzeug zu erreichen.
Der Bau erwies sich als ungemein schwierig. Wegen der Topographie, dem dichten Regenwald und den schwierigen klimatischen Verhältnissen mit heftigen Regen- und Schneefällen und starken Winden.
Erst 1999 wurde das bisherige Ende,das kleine Dorf Villa O'Higgins erreicht.
Startpunkt ist Puerto Montt, die letzte Großstadt im kalten Süden.
Die Gegend erinnert uns an Lappland im äußersten Norden Europas.
Dabei liegt Puerto Montt etwa auf dem gleichen Breitengrad Süd wie Rom auf der Nordhalbkugel.
Eisige Meeresströmungen direkt von der Antarktis sind dafür verantwortlich.
Die beste Zeit die Carretera zu befahren ist zwischen Mitte Dezember und Ende Februar. Doch auch dann ist täglich mit heftigen Regenschauern, abgeloest von Dauerregen zu rechnen.
Früher war die einzige Nord- Südachse in Südchile eine schmale Naturpiste. Mittlerweile ist im Nordteil ein großer Teil asphaltiert. Genügend harte Streckenabschnitte mit Schotter, Grobkies und Schlamm bleiben weiterhin und machen den Bikern das Leben schwer.
Aber niemand wird gezwungen diesen Trip auf sich zu nehmen...
Und man wird vielfach entschädigt mit einer der ursprünglichsten und atemberaubendsten Landschaften weltweit.

Mehrmals muss man auf Fähren umsteigen.
Am ersten Weihnachtstag sind wir grad eine halbe Stunde auf einer dieser Fähren als bei vielen der mitreisenden Chilenen die Telefone einen Alarmton von sich geben.
Der Kapitän versammelt die Passagiere und erklärt es habe nur etwa 50km entfernt ein schweres Erdbeben gegeben. Es gebe im Umkreis von 1000km Tsunamialarm.
Auf dem Boot seien wir sicher.
Mit 7,7 war es das schwerste Beben in Südchile seit einem halben Jahrhundert.
Zum Glück gab es keine Todesopfer, aber viele verstörte und verängstigte Menschen.










Immer wieder wechseln - ohne ersichtlichen Grund- Naturpiste mit Asphalt.





Wie es der Name verheißt:
Im Regenwald regnet es viel und heftig.
Bäche, Flüsse und Wasserfälle überall. 


Entlang der Straße die mehr als mannshohen Nalcas, eine Rhabarber Pflanze.



Und Farne allenthalben.











Zwischenzeitlich herrschen tropische Temperaturen.
Erholung in einer der Thermen.
Mit anschließendem Bad im eiskalten Pazifik.







Silvester mit Margeriten.





Und Steaks, Lachs, Bier, Wein, Gitarrenmusik und Tanz auf dem Campingplatz.
Mit anderen Gästen aus Chile, Spanien, England und Australien.
Die Fahrt am nächsten Tag bis zur einzigen Stadt auf der Carretera, Coihaique fällt schwer.
Hier ist gleichzeitig die Hälfte der Carretera erreicht.

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