Plötzlich sind wir hier unten. Tief im Süden. Die Sonne, die gerade noch im Zenit stand, steht jetzt plötzlich mittags im Norden!
Ungewohnt...
Und dazu auch noch so ungewohnt kalt.
Mittags werden so gerade die 20 Grad erreicht. Und das soll auch noch ein besonders schöner Spätsommertag sein...
Die Carretera Austral ist eine etwa 1350 km lange Straße, die die südlichen Landesteile Chiles an den Rest des Landes anbinden soll. Bis in die 90er Jahre waren viele der Ortschaften dort unten nur zu Fuß, mit dem Pferd, dem Schiff oder Flugzeug zu erreichen.
Als auch noch Grenzstreitigkeiten mit Argentinien dazu kamen ließ Pinochet diese Straße durch eigentlich undurchdringliche Landschaften bauen. Der Bau dieses Trampelpfades forderte immense Summen an Geld..... Und viele Todesopfer.
Anfangs nur ein schmaler Matschpfad durch die Wildnis wurde die Strecke in den letzten Jahrzehnten immer besser ausgebaut.
Die erste Hälfte der Strecke bis nach Coyhaique ist inzwischen zu einem großen Teil asphaltiert.
Der Reiz für Wanderer, Motorradfahrer und besonders die Fahrradfahrer ist geblieben. Es ist eine der Traum-Straßen der Welt.
Auch wenn die alten Haudegen nur milde lächeln bleibt es weiterhin eine echte physische und psychische Herausforderung sich dieser Prüfung zu unterziehen.
Die Strecke geht zumeist durch dichten Regenwald. Dieser hat seinen Namen nicht von ungefähr.
Es gibt fast täglich heftige Schauer, nur unterbrochen von Episoden mit Dauerregen. Und dann kommt plötzlich und unerwartet doch wieder die Sonne. Die Temperaturen schwanken auch im Hochsommer zwischen 0 und 30 Grad. Dazu heftige Winde und Stürme, ebenso heftige Steigungen und noch immer viel Matsch, Staub, Schlaglöcher und Wellblech.
Auf großen Teilen der Strecke weder Versorgung noch Telefonempfang.
Das erste Mal vor mehr als zwei Jahren fiel es uns schon schwer...
Aber es war auch einfach wunderschön.
Eine unserer allerschönsten Reisen.
Das wollen wir noch einmal sehen, erleben, erfahren...
Jetzt ist es aber bereits Mitte März, eigentlich sehr spät .
Schauen wir doch Mal...
Ende offen.
Das ist Puerto Montt. Hier beginnt die Carretera Austral.
Von Quito aus fliegen wir über Lima und Santiago viele Stunden bis hierhin. Wir fühlen uns wie in Skandinavien, nur ohne Mücken.
Umgerechnet auf die Nordhalbkugel befinden wir uns auf einer Höhe von Neapel. Aber die Antarktis ist groß und beeinflusst auch hier das Klima.
Anfangs erinnert auch die Landschaft an Skandinavien.
Die ersten vier Tage kein Regen und angenehme Temperaturen.
Ungewöhnlich aber durchaus angenehm.
An besonders kritischen Stellen kommen Fähren zum Einsatz.
Ein großer Teil der Strecke führt durch Nationalparks.
Dort gibt es phantastische Campingplätze mit überdachten Stellplätzen an den schönsten Stellen.
Extrem saubere Sanitäreinrichtungen.
Ohne Gebühren!
Happy Birthday bei 27 Grad.
Und als Geburtstagsmenü Kartoffelbrei aus der Tüte und Tomatensuppe.
Echt lecker!
Wetterbericht: Die nächsten Tage Regenwahrscheinlichkeit 0%.
Und so schaut es jetzt aus....
Dauerregen, sechs Grad
Einen langen Bericht von unserer letzten Reise mit vielen Bildern
Findet Ihr hier:
https://www.rad-forum.de/showflat/Number/1307621
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