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Sonntag, 3. März 2019

Ecuador III: Ein unbekanntes Land







Was wussten wir über Ecuador?
Wir sind  eigentlich gar nicht sehr schlecht in Geographie.
Aber Ecuador???
"Liegt wohl am Äquator."
"Die Galapagos Inseln gehören zu Ecuador."
"Brasiliens Fussballer spielen dort ungern."
Die Höhe der Hauptstadt Quito von fast 3.000 m setzt ihnen dort  nämlich oft ziemlich   zu.
Übrigens ist Quito die höchstgelegene Hauptstadt der Welt. (La Paz- Bolivien liegt zwar deutlich höher, ist auch Regierungssitz, aber eben keine Hauptstadt.)
Und was wissen wir sonst???
Üblicherweise lesen wir im Vorfeld einer Reise viele Reiseführer und andere Literatur aus und über dieses Land.
Diesmal fehlte uns leider die  Zeit.
Wir lassen uns also überraschen.
Täglich aufs neue.



Vielleicht ergeht es ja dem einen oder anderen Leser dieses Blogs  ähnlich.

Ecuador ist mit ca. 260.000 qkm etwas kleiner als Deutschland und hat nur etwa 16 Millionen Einwohner.
Der Staatshaushalt lebt hauptsächlich von der Ölförderung und der Landwirtschaft.
Ecuador ist übrigens der größte Bananenexporteur der Welt.

Die  Anden durchziehen das Land mit zwei Ketten von Norden nach Süden.

Ecuador ist vielleicht das artenreichste Land der Welt.
Dort ist einerseits das Andenbergland mit hunderten Vulkanen und Höhen bis über 6.000m.
 Westlich davon der 200 km breite tropische Küstengürtel am Pazifik, genannt Costa.
Und im Osten Amazonien, oder wie man es hier benennt der Oriente. Nirgendwo lässt sich Amazonien übrigens so leicht erkunden wie hier in Ecuador.

Das Bild oben wurde während der Fahrt aus dem Bus geschossen.
Der einzige Tag in fünf Wochen, dass wir die vergletscherten Gipfel sehen konnten. Dies hier ist der 5.790 m hohe Vulkan  Cayambe, der exakt auf dem Äquator liegt und den höchsten Punkt dieser 40.000km langen Linie rund um unseren Globus  bildet.

Apropos Busfahrt.




Ecuador ist eines der angenehmsten Reiseländer für Radler.
Freundliche,interessierte und interessante Menschen.
Seien es mehr oder weniger Weiße oder Indigene.
Freundliche, besonnene Autofahrer.
Autobahnen und Schnellstraßen, die natürlich auch von Bikern befahren werden dürfen. Meist mit breitem Seitenstreifen.
Viele kleine Straßen in sehr gutem Zustand, geteert und meist mit wenig Verkehr.
 Jeder Fernbus transportiert natürlich auch Fahrräder und das zu extrem günstigen Preisen und bei oft gutem Komfort.
Ein wirklich excellentes Radreiseland.








Quito, die Hauptstadt des Landes, gefällt uns ausgesprochen gut.Übrigens ist die Altstadt das erste UNESCO Weltkulturerbe überhaupt.
Sie liegt eingezwängt  in einem langen Talkessel, umgeben von hohen Vulkanen.




Wir sind ausgehungert nach Kultur.
Schwanensee im Nationaltheater.
Ausverkauft!
Musik in einer Kirche?
Die Kirche Iglesia de Compañía de Jesús gilt als die schönste Kirche Amerikas. Sie wird von der UNESCO   zu den 100 wichtigsten Bauwerken der Welt gezählt.
Hier spielt heute das ecuadorianische Sinfonieorchester mit einem Starpianisten.
Ganz ohne Eintritt.
Da lohnt es sich doch eine Stunde anzusehen.
Ein grandioser Abend.








Sonntags gehört die Stadt den Radlern.
40 Kilometer Ciclovía ohne Autoverkehr.
Wir sind dabei.

Die Stadt Quito liegt zwischen 2.500 und 3.100 m  Höhe.
Fast 3 Millionen Menschen leben hier.
Von Nord nach Süd  beträgt die Ausdehnung mehr als 50 Kilometer.
Wie in vielen Städten Südamerikas muss man besonders in der Nacht vorsichtig sein.
Raubüberfälle kommen immer wieder vor .
Durch starke Polizeipräsenz ging die Kriminalität stark zurück.
Trotzdem überlegt man sich am Abend.
Was nehme ich mit?
Und...
Wie kommen wir heim?




Diese Sorgen hat man nicht, wenn man sich außerhalb der Städte befindet.




Wir haben noch Zeit und drehen eine schöne Runde durch das Land. Anfangs über die Straße der Vulkane in großer Höhe, dann immer tiefer über kleine Straßen nach Baños und schließlich über Puyo nach Tenía. Diese beiden Kleinstädte liegen bereits in Amazonien.




Das Wasser der Bäche und Flüsse, die hier von der Andenkette Richtung Osten abfließen brauchen noch 5.000km bis sie in Brasilien den Atlantik erreichen.






Orchideen wachsen wie Unkraut und dienen uns mitunter als Abstandshalter.



In Puyo arbeitet die Tochter eines Freundes als Volunteer.
Sie besuchen wir natürlich gerne.



Hier unten in Amazonien ist es stickig heiß,und es regnet viel.
Kein ideales Wetter für Radler.










Alle diese Bäche  und Flüsse speisen den Amazonas.



im im



Ab der Kleinstadt Baerza kennt die Straße dann nur noch eine Richtung.
Nach oben!
Viele Wolken, viel Regen, aber spektakuläre Landschaften.




Tankstellen gibt es mehr als Geldautomaten.
Wie wir einmal schmerzhaft erfahren müssen.






Hier die Preise der Kraftstoffe pro Gallone (ca. 4 ,5 Liter).
Da lohnt es sich ja kaum noch selbst in die Pedale zu treten.





Und tolle Möglichkeiten hier oben für Bergwanderungen.



Der Weg zum Höhepunkt unserer gesamten Radreise.
Hoch auf den Pass Papallacta.
Hier wurde sogar ein Radweg angelegt.
Die Sicht ist bescheiden.
Und das erste Mal in zwei Monaten Südamerika müssen wir längere Zeit in Regenkleidung fahren.




Leider keinen der angedrohten Brillenbären getroffen.


Am Gipfelkreuz.




Passhöhe erreicht bei 4060m Höhe.
Hier ist die Luft schon dünn.







Es folgt eine 25 Kilometer lange rasante Abfahrt.







Auf einer ehemaligen Bahnlinie geht es durch ursprüngliche Landschaften und mehrere Parks nach Quito.




Hier treffen wir zwei unserer Mädels.


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